Akademie

Beginnend um ca. 1600 bleibt die Basis der Vokalmusik bis weit ins 18. Jahrhundert hinein der Generalbaß. Sich als Kammermusikpartner zu begreifen und den Gesang in den Dienst des Ausdrucks zu stellen, das mag den Sängern zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit der allgemeinen Gier nach spektakulärer Vokalakrobatik etwas abhandengekommen sein. Dennoch wäre die große Dramatik und Virtuosität der Musik des Spätbarock und auch der Klassik ohne das Verständnis vokaler Kammer- und solistischer Ensemblemusik mit Begleitung des Generalbaß, des sog. Basso continuo nicht denkbar gewesen.

Die Barock Vokal Akademie widmet sich daher neben der Arienkultur des 18. Jh. auch dem Frühbarock, dem gängigen Repertoire und auch den unbekannteren italienischen, deutschen und französischen Werken. Gemeinsam mit den führenden Experten der Alten Musik soll die intensive Arbeit an stilsicherer Interpretation im umfassenden Sinn anregen zur weiteren Beschäftigung mit den vielen ungehobenen musikalischen Schätzen, die noch in Archiven schlummern.

Laudate
Geistliche Musik von
Johann Georg Zechner (1716-1778) und Gregor Joseph Werner (1693-1766)

Frühklassische Musik mit fürstlichem Glanz könnte man das Programm überschreiben, denn Zechner war für die Habsburger tätig und Werner für die Fürsten Eszterházy. Ihre geistliche Musik ist gleichzeitig empfindsam und virtuos, sehr anspruchsvoll und repräsentativ. Der Glanz der Kompositionen sollte Gott den Herrn prächtig loben, … aber sicher auch ein wenig auf die Dienstherren der Komponisten strahlen.

In Arkadien
Vokale Kammermusik von
Giovanni Legrenzi (1626-1690) und Zeitgenossen

Das Geburtstagskind Giovanni Legrenzi ist uns heute eher unbekannt. Doch als Komponist und Kapellmeister am Markusdom und als Lehrer an mehreren Ospedali in Venedig, sowie durch zahlreiche seine Schüler, wie Francesco Gasparini, Antonio Caldara oder Antonio Vivaldi hatte er eine große Auswirkung auf die Entwicklung der italienischen Barockmusik in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Giulio Cesare

Der Kaiser des römischen Imperiums und die Ägyptische Pharaonin, Caesar und Cleopatra – eine Liebesgeschichte voll Intrigen, Magie, Schönheit, Machtgier, Leidenschaft, Verrat. In ihr ist alles vorhanden für das große Drama. Da fehlte nur noch die geniale Musik Georg Friedrich Händels, um sie auch im musikalischen Olymp zu verewigen.

Samstag, 2.8.2025

Bach & Familie
Geistliche Musik von Johann Sebastian und seinen Verwandten

Sonntag, 10.8.2025

Scarlatti & Friends
Vokale Kammermusik von Alessandro Scarlatti, Domenico Scarlatti und Zeitgenossen

Sonntag, 17.8.2025

Georg Friedrich Händel – Ariodante
Opera seria in moderierter Aufführung

Reservierungen für die Konzerte sind ab sofort bei Eventbrite möglich. Die QR-Codes (auch auf den Plakaten) führen Sie zu den jeweiligen Reservierungsseiten bei Eventbrite. Alternativ können Sie die Codes anklicken und werden auf die Reservierungsseiten weitergeleitet.

Bitte beachten Sie: Unsere Konzerte finden bei freiem Eintritt und freier Sitzplatzwahl statt. Die vorherige Anmeldung zu den Konzerten dient organisatorischen Zwecken (Raumkapazitäten). Herzlichen Dank für Ihr Verständnis!

Prof. Dr. Karl Böhmer (Musikwissenschaft)

unterrichtet an der HfM Mainz Stilkunde des 18. Jh. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des 18. Jahrhunderts: Bach, Händel, Alessandro Scarlatti und Mozart sowie Opera seria und Oratorium. Er hat zwei Bücher publiziert („Mozart in Mainz“, „Händel in Rom“) und etliche Aufsätze in Kongressberichten und Fachzeitschriften.

>>Karl Böhmer

Daniele Boccaccio (Korrepetition, ital. Aussprache)

ist Cembalist, Organist, Dirigent. Als Solist auf den jeweiligen Instrumenten, als Continuo-Spieler in kammermusikalischen Besetzungen und Orchestern und als Dozent an verschiedenen italienischen Instituten tätig, beschäftigt er sich außerdem mit der Edition unveröffentlichter Handschriften.

>>danieleboccaccio.it

Alessandro de Marchi (Dirigent; Legrenzi-Kammermusikprogramm)

folgte René Jacobs als langjähriger musikalischer Leiter und Intendant der Innsbrucker Festwochen, wo er auch den größten europäischen Wettbewerb für Barockgesang ins Leben rief, den Cesti-Wettbewerb. Als international gefragter Dirigent ist er ergelmäßig zu Gast u.a. an den Opernhäusern La Fenice, La Scala, Théatre de la Monnaie, allen drei Berliner Opernhäusern und allen wichtigen Konzertbühnen. Er arbeitet mit hervorragenden Orchestern und Sängern sowohl im barocken als auch nicht-barocken Bereich.

>>www.alessandro-de-marchi.net

Paul Goodwin (Dirigent; Händel: Giulio Cesare)

ist ein genialer Dirigent nicht nur auf dem Gebiet der Barockmusik. Seine beeindruckende internationale Karriere begann er als Barockoboist mit den führenden Barockorchestern der Welt, bevor er sich dem Dirigieren zuwandte. Er ist überall auf der Welt gefragt als Dirigent internationaler Spitzenensembles und ist zuhause in so ziemlich allen Stilen. Er leitete über viele Jahre äußerst erfolgreich das Carmel Bach Festival und widmet sich als Professoran der Escuela Superior de Musica Reina Sofia in Madrid dem Unterrichten. Außerdem entwickelt er innovative Formen der Konzertgestaltung, mit großer Begeisterung auch Kinderprogramme.

>>www.paulgoodwinconductor.com

Hanno Müller-Brachmann (Barockgesang)

Der Bassbariton arbeitet als Lied-, Konzert- und Opernsänger mit vielen prägenden Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit zusammen. Darunter Sir Simon Rattle, Andris Nelsons oder Zubin Mehta. Wichtige Klavierpartner sind Malcolm Martineau, Hendrik Heilmann, Philippe Jordan und Daniel Barenboim. Unter ihm wurde er mit 27 Jahren in das Ensemble der Berliner Staatsoper Unter den Linden aufgenommen. Sein Repertoire reicht von der Moderne bis zurück ins Barock.
Er unterrichtet als Professor an der Hochschule für Musik Karlsruhe.

>> Hanno Müller-Brachmann

Elisabeth Scholl (Barockgesang, künstler. Leiterin der BVA)

ist Spezialistin auf dem Gebiet Barockgesang und verfügt über eine reiche aufführungspraktische Erfahrung im Bereich Barockoper, -oratorium und -kantate, die nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten und Ensembles der Alten Musik geprägt wurde.
Seit 2018 ist sie Professorin an der Hochschule für Musik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

>> elisabethscholl.com

Markus Stein (Korrepetition, Cembalo, Kammermusik)

ist Cembalist und Organist und Dozent für Basso continuo-Praxis an der Hochschule für Musik Mainz. Er ist gefragter Kammermusikpartner von Instrumentalisten und Sängern und betreut maßgeblich das Telemann Project mit. Er ist Mitglied des Neumeyer Consort und leitet mehrere Chöre.

>> cembalist-markus-stein.de

György Vashegyi (Dirigent, Geistliche Musik von Zechner und Werner)

Der Dirigent György Vashegyi  ist Gründer und Leiter von Purcell Choir und Orfeo Orchestra und war lange Jahre Dozent an der Liszt-Akademie in Budapest. Während seines Dirigierstudiums nahm er an Meisterkursen mit Helmut Rilling und John Eliot Gardiner teil. An der Hochschule für Musik Dresden studierte er anschließend Alte Musik unter John Toll. Unter seiner Leitung nahmen seine Ensembles nahezu 40 CD-Produktionen auf. Unter ihnen sind und zu seinen Konzerten zählen zahlreiche Welterstaufführungen, die auf seine Forschungen auf dem Gebiet der Alten Musik zurückzuführen sind. Von 2017  und bis November 2023 war er Präsident der Ungarischen Akademie der Künste. Seit Frühjahr 2020 war er außerdem Präsident der Ungarischen Nationalen Kommission für Kultur. Auf seine Initiative geht die Stiftung „Haydneum“ zurück, die erste ungarische Nationalstiftung für Alte Musik.

>>György Vashegyi

Deborah York (Barockgesang)

Deborah York blickt auf eine lange und herausragende Karriere zurück, in der sie mit vielen der weltweit renommiertesten Orchester, Dirigenten und Ensembles in den bedeutendsten Konzert- und Opernhäusern der Welt zusammenarbeitete. Mit ihrer ausdrucksstarken Lyrik und mühelosen Koloratur wurde sie schnell von führenden Barockensembles Europas engagiert und etablierte sich als eine der herausragenden Sopranistinnen ihrer Generation. Sie nahm umfangreich auf, unter anderem für Harmonia Mundi und Deutsche Grammophon, und wurde mit einem Grammy ausgezeichnet.
Heute ist Deborah Professorin für Gesang an der Universität der Künste (UdK) Berlin. Sie wird regelmäßig eingeladen, ihr Fachwissen und ihre Einblicke in die Kunst des Gesangs in Meisterkursen und auf Intensivkursen an Musikhochschulen in Städten wie London, Manchester, Tokio und Singapur weiterzugeben.

>> Deborah York