Mäzenatenkonzerte

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Mäzene und Musik

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Zukünftige Konzerte

Rückblick

Doku, Fotos, Audio

Mäzene und Musik

Für Musiker, Wissenschaftler und Künstler waren Mäzene schon immer ein Segen … oder ganz einfach nötig. Ohne die Förderung und Finanzierung durch diese interessierten Menschen wäre die Musikwelt um viele Schätze ärmer, hätte es manche musikalische Entwicklung nicht gegeben.

Die Gonzagas in Mantua förderten Claudio Monteverdi und Peter Paul Rubens, die Medici in Florenz Botticelli, Donatello und Brunelleschi, Baron van Swieten unterstützte Mozart, Ludwig II. ermöglichte Richard Wagner den Bau des Festspielhauses auf dem Grünen Hügel in Bayreuth und Tristan und Isolde. Kardinal Benedetto Pamphili unterstützte Händel und schrieb nebenbei Libretti zu Oratorien und Kantatentexte, Händels Chandos Anthems tragen den Namen seines großen englischen Förderers. Kardinal Pietro Ottoboni engagierte Musikergrößen wie Alessandro Scarlatti, Bernardo Pasquini, Domenico Scarlatti und Georg Friedrich Händel zu Privatkonzerten und ermöglichte im Privattheater Opern-Uraufführungen.

Die Liste der berühmten Mäzene ließe sich bis in unsere heutige Zeit fortführen. Denn es gibt sie glücklicherweise heute noch immer – die Menschen, die aus Überzeugung und ohne Interesse an einem materiellen Gewinn vielfältige Zwecke unterstützen.

Seit 2018 gibt es die Reihe der Mäzenatenkonzerte an der Hochschule für Musik Mainz. Sie zielt darauf ab, alle Barockmusik-Begeisterten einzuladen zu außergewöhnlichen Konzerten, selbst zu Mäzenen zu werden. Durch den Konzertbesuch und eine Spende am Ausgang kann jeder Zuhörer musikalisch hochwertigen Genuß und die Förderung junger Musiker verbinden. Jeder nach seinen Möglichkeiten. Für jede Unterstützung sind wir dankbar.

Die Konzerte finden in der Basilica minor St. Valentinus in Kiedrich/Rheingau statt, womit wir als Hochschule für Musik Mainz die historisch gewachsene Verbindung zwischen Mainz und dem Rheingau hervorheben möchten.

Rückblick

4. Mäzenatenkonzert 2023

In Kooperation mit dem Barockorchester der Hochschule für Musik Trossingen (Leitung: Prof. Anton Steck, Violine) und unter der Mitwirkung zahlreicher Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Barockmusik (darunter der hervorragende Barocktrompeter Casey Reeve) fand am 11.6.2023 das 4. Mäzenatenkonzert in der Kiedricher Basilica minor St. Valentinus statt.

Bachs Magnificat und seine Kantate Jauchzet Gott in allen Landen (Solistin: Emilie Jønsson) wurden vom Publikum in der vollbesetzten Kirche begeistert aufgenommen.

Als „Special Guests“ waren erstmals die Kiedricher Chorbuben beteiligt, die den Choral Zion hört die Wächter singen sowie das Ave Maria alsm Gregorianischen Choral im Mainzer Dialekt beisteuerten.

Den krönenden Abschluß des Konzerts bildete der gemeinsam von allen Beteiligten vorgetragene Schlußchoral Lobe den Herrn aus Bachs gleichnamiger Kantate.

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Barockabteilung der Hochschule für Musik Trossingen!

 

 

3. Mäzenatenkonzert 2021

Coronabedingt fand das 3. Mäzenatenkonzert erst 2021 und dann in kleiner Besetzung statt. Die jungen Sängerinnen und Sänger der HfM Mainz musizierten gemeinsam mit Dozenten der Hochschule frühbarocke geistliche Konzerte. Solistisch, in Duetten und Ensembles, generalbassbegleitet und im vokal-instrumentalen Konzertieren (concerto = Wettstreit) erklangen beeindruckende Schätze frühbarocker Vokalkunst.
Das Coronajahr 2020 hatten Dozenten und Studierende der Hochschule für Musik bereits für eine eingehende Auseinandersetzung mit dem Repertoire vom Beginn des 17. Jahrhunderts genutzt und als Alternative zu vielen ausgefallenen Konzerten eine CD mit Concerti sacri aufgenommen.

Wenn Sie Interesse an dieser CD haben, wenden Sie sich an info@barockvokalakademie.

 

 

Fotos: privat

2. Mäzenatenkonzert 2019

Viva Vivaldi! – zum Zweiten …

Zu Vivaldis Gloria RV 589 gibt es ein Schwesterwerk, das Gloria RV 588. Es ist in einigen Teilen mit seiner Schwester identisch, aber gerade die Introduzione für Alto solo erfordert viel mehr Virtuosität als die Altpartie in RV 589. Ein interessanter Vergleich!

Nicola Porpora war seinerzeit einer der besten Gesangslehrer Italiens und begann seine Unterrichtstätigkeit in Neapel im Conservatorio Sant’Onofrio (einem Waisenhaus für Knaben). Die Kastraten Porporino, Caffarelli und Farinelli zählten zu seinen Schülern. Später trat er in die Dienste mehrerer Ospedali in Venedig, als Lehrer und Komponist. Das zweite zentrale Stück des Konzertes, sein Dixit Dominus ist handschriftlich überliefert und tatsächlich und eindeutig für vier Frauenstimmen geschrieben.

Fotos: privat

1. Mäzenatenkonzert 2018

Viva Vivaldi!

2018 formierten sich Orchestra & Ensemble Suttonia, um Antonio Vivaldis Gloria D-dur RV 589 und sein Magnificat RV 610 aufzuführen – ausschließlich mit Sopran und Alt besetzt. Ein außergewöhnliches Hörerlebnis ohne die gewohnten Männerstimmen.

Ursprünglich waren diese Werke für eines der Waisenhäuser für Mädchen (Ospedali) in Venedig geschrieben. Überliefert sind die Werke jedoch für die Besetzung mit Sopran, Alt, Tenor, Baß. Die heutige Musikwissenschaft streitet darüber, wie Vivaldi seine Vokalkompositionen im Ospedale della Pietà aufgeführt hat. Außer Frage steht der „Einkauf“ von Männerstimmen. Nachgewiesen sind weibliche Stimmen mit „Stimmbändern wie Hosenträger“, die in der Lage waren, bis in sehr tiefe Lagen zu singen. Doch die Regel waren solche Sängerinnen nicht. Hätte also eine „Bassistin“ genügt, um sich in einem größeren Vokalensemble zu behaupten? Oder wurde der Baß nur vom Basso continuo gespielt? Auch die Tenorstimmen liegen für Frauenstimmen nicht wirklich günstig …

Wir haben uns entschieden, die Werke ausschließlich mit Sopran und Altstimmen aufzuführen – als Experiment, als eine mögliche Option, als reizvolles Klangerlebnis.

Fotos: privat